Neue Spur im Fall Rebecca Reusch: Polizei gräbt erneut nach Leiche – Hoffnung und Rätsel nach sechs Jahren
Ein Vermisstenfall, der Deutschland seit Jahren bewegt
Berlin/Lindenberg-Tauche – Mehr als sechs Jahre nach dem spurlosen Verschwinden der damals 15-jährigen Rebecca Reusch sucht die Polizei erneut mit großem Aufwand nach Hinweisen auf das Schicksal des Mädchens. Am Dienstag ruckten Beamte mit schwerem Gerät in Lindenberg-Tauche (Landkreis Oder-Spree) an, um ein abgelegenes Grundstuck zu durchsuchen. Dabei kamen auch Bagger und Bodenradar zum Einsatz.
Rebecca Reusch verschwand im Februar 2019, nachdem sie die Nacht im Haus ihrer Schwester und ihres Schwagers in Berlin-Neukölln verbracht hatte. Seitdem fehlt von ihr jede Spur. Trotz intensiver Ermittlungen, mehrfacher Durchsuchungen und umfangreicher Öffentlichkeitsfahndungen konnte ihr Verschwinden bislang nicht aufgeklärt werden.

Neue Durchsuchung – die Hoffnung stirbt zuletzt
Nach Angaben der Polizei Brandenburg konzentrieren sich die aktuellen Suchmaßnahmen auf ein verlassenes Hofgelände in Herzberg, unweit des zuvor durchsuchten Grundstucks in Lindenberg-Tauche. Ermittler gehen dort möglichen Hinweisen nach, die im Rahmen einer kurzlich neu bewerteten Spur eingegangen sind.
„Wir prufen derzeit, ob sich dort Spuren befinden könnten, die mit dem Fall Rebecca Reusch in Zusammenhang stehen“, erklärte ein Sprecher der Polizei am Dienstagvormittag. Parallel dazu befragten Beamte Anwohner im gesamten Ort, um mögliche Beobachtungen aus der Zeit des Verschwindens noch einmal zu rekonstruieren.
Tatverdacht gegen den Schwager bleibt bestehen
Im Fokus der Ermittlungen steht weiterhin der Schwager der Vermissten, ein heute 33-jähriger Mann. Rebecca hatte in der Nacht vor ihrem Verschwinden in dessen Haus ubernachtet. Ermittler gehen davon aus, dass der Mann sie in den fruhen Morgenstunden getötet haben könnte – Beweise dafur konnten bislang jedoch nicht erbracht werden.
Der Verdächtige hat die Tat stets bestritten. Nach mehreren Hausdurchsuchungen und Ermittlungsmaßnahmen wurde er im März 2019 zwar kurzzeitig festgenommen, jedoch mangels Beweisen wieder freigelassen. Das Verfahren gegen ihn läuft weiterhin – offiziell wird er als Beschuldigter gefuhrt.
Schweigen, Spekulationen und unzählige Fragen
Seit dem Verschwinden von Rebecca sind zahllose Spekulationen im Umlauf. Immer wieder tauchten Hinweise auf mögliche Sichtungen auf – in Polen, in Brandenburg oder sogar im Ausland. Keine dieser Spuren fuhrte zum Erfolg.
Ermittler betonen, dass auch die aktuelle Suche „eine von vielen Spurenprufungen“ sei. Dennoch ist die erneute Aktivität der Polizei ein Zeichen dafur, dass der Fall nicht zu den Akten gelegt wurde. „Es gibt keine neuen, gesicherten Erkenntnisse, aber wir uberprufen jeden Hinweis grundlich“, sagte ein Vertreter der Staatsanwaltschaft Berlin.
Emotionen in der Bevölkerung: Zwischen Hoffnung und Resignation
Die neuerliche Suchaktion löste in der Region und bundesweit starke Emotionen aus. Viele Menschen verfolgen den Fall seit Jahren mit Anteilnahme. Fur die Familie der Vermissten bleibt jede Nachricht – ob klein oder groß – ein neuer Hoffnungsschimmer.
Eine Nachbarin aus Lindenberg-Tauche äußerte sich gegenuber lokalen Medien: „Man hofft ja immer noch, dass endlich Klarheit herrscht. So lange man nichts weiß, bleibt alles offen – und das ist das Schlimmste.“
Auch in sozialen Netzwerken wird der Fall erneut heiß diskutiert. Viele User zeigen Mitgefuhl fur die Angehörigen und betonen, wie wichtig es sei, dass die Ermittler nicht aufgeben.

Komplexe Spurenauswertung – Polizei bittet weiter um Hinweise
Nach Abschluss der Durchsuchungen sollen die gewonnenen Bodenproben in spezialisierten Laboren ausgewertet werden. Es ist unklar, wann Ergebnisse vorliegen werden. Die Polizei betonte, dass es sich um eine langwierige und forensisch anspruchsvolle Untersuchung handelt.
Die Ermittler bitten weiterhin die Bevölkerung um Mithilfe: Wer damals verdächtige Beobachtungen in der Region Oder-Spree gemacht hat oder heute relevante Informationen liefern kann, soll sich an die Kriminalpolizei Berlin wenden.
Ein ungelöstes Rätsel – und der ungebrochene Wille zur Aufklärung
Der Fall Rebecca Reusch ist längst zu einem Symbol geworden – fur unaufgeklärte Vermisstenfälle, fur die Ausdauer von Ermittlern, aber auch fur den Schmerz einer Familie, die seit Jahren auf Antworten wartet.
Ob die aktuellen Grabungen tatsächlich neue Erkenntnisse bringen, bleibt abzuwarten. Doch eines ist sicher: Der Fall ist noch lange nicht vergessen. Die Polizei und die Öffentlichkeit hoffen weiterhin, dass das Schicksal der jungen Rebecca endlich ans Licht kommt – und eine Familie endlich Gewissheit findet.




