🚒 Feuerwehr-Unimog schwer beschädigt: Zusammenstoß mit Traktor fordert eine verletzte Person – Ermittlungen laufen
Ein Verkehrsunfall am Montagvormittag hat in Emlichheim (Landkreis Grafschaft Bentheim) für Aufsehen gesorgt. Ein Einsatzfahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr kollidierte mit einem Traktor, als dieser die Kanalstraße überqueren wollte. Dabei wurde eine Person verletzt, und der Schaden an den beteiligten Fahrzeugen ist erheblich.
Der Unfallhergang – Sekunden, die alles veränderten
Nach Angaben der Polizei ereignete sich der Unfall gegen 10:20 Uhr auf der Kanalstraße, in Höhe der Einmündung zur Hauptstraße. Ein 65-jähriger Landwirt war mit seinem Traktor unterwegs, als er offenbar den von rechts kommenden Feuerwehr-Unimog übersah. Das Einsatzfahrzeug befand sich auf einer Rückfahrt von einem technischen Dienst und war nicht mit Blaulicht oder Martinshorn unterwegs.

Beim Überqueren der Straße kam es zur heftigen Kollision: Der Feuerwehr-Unimog prallte frontal gegen die hintere linke Seite des Traktors. Durch die Wucht des Aufpralls wurde der Traktor um mehrere Meter gedreht und kam schließlich am Straßenrand zum Stehen.
Der Traktorfahrer erlitt leichte Verletzungen – nach ersten Informationen eine Prellung am Arm und eine Schürfwunde am Kopf. Er wurde von einem Rettungswagen ins Krankenhaus Nordhorn gebracht und dort vorsorglich untersucht. Der Fahrer des Feuerwehrfahrzeugs blieb glücklicherweise unverletzt, erlitt jedoch einen Schock.
Großeinsatz nach dem Aufprall
Unmittelbar nach dem Unfall rückten weitere Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Emlichheim sowie der Polizei an. Die Unfallstelle wurde abgesperrt, um auslaufende Betriebsstoffe aufzunehmen und den Verkehr umzuleiten.
„Wir waren innerhalb weniger Minuten vor Ort“, berichtet Ortsbrandmeister Jens Rademaker. „Unsere Priorität lag zunächst bei der Versorgung des verletzten Traktorfahrers und der Sicherung der Unfallstelle. Der Schaden an unserem Unimog ist leider deutlich größer, als es auf den ersten Blick aussah.“
Auch der Rettungsdienst des Landkreises war mit zwei Fahrzeugen im Einsatz. Der betroffene Straßenabschnitt blieb für rund eineinhalb Stunden gesperrt, wodurch es zu erheblichen Verkehrsbehinderungen kam.
Erheblicher Sachschaden – Feuerwehrfahrzeug erst zwei Jahre alt
Besonders bitter für die Feuerwehr: Das betroffene Fahrzeug, ein Feuerwehr-Unimog U5023, war erst vor zwei Jahren in Dienst gestellt worden. Das Allrad-Fahrzeug gilt als vielseitig und robust – speziell konzipiert für schwieriges Gelände und technische Hilfeleistungen.
Laut ersten Schätzungen liegt der Sachschaden bei deutlich über 100.000 Euro. Der Unimog weist starke Frontschäden auf; auch Teile des Fahrgestells und des Antriebs könnten beschädigt sein.
„Wir haben das Fahrzeug sofort stillgelegt“, so Rademaker weiter. „Eine Spezialfirma wird es in den kommenden Tagen genau prüfen, um festzustellen, ob eine Reparatur möglich ist oder ob wir ein Ersatzfahrzeug anfordern müssen.“
Der Traktor des 65-Jährigen wurde ebenfalls stark beschädigt. Besonders die Hinterachse und die Kupplungseinheit sind verzogen, sodass das Fahrzeug vorerst nicht mehr fahrbereit ist. Es musste mit einem Abschleppwagen geborgen werden.
Polizei ermittelt – war es ein Vorfahrtsfehler?
Die Polizei Nordhorn hat die Ermittlungen zur genauen Unfallursache aufgenommen. Ersten Erkenntnissen zufolge deutet vieles auf einen Vorfahrtsverstoß des Traktorfahrers hin.
„Nach aktuellem Stand der Dinge hat der Landwirt den Unimog offenbar zu spät gesehen“, erklärte Polizeisprecherin Maren Voss auf Anfrage. „Witterung und Sichtverhältnisse waren gut, es gibt keine Hinweise auf technische Defekte oder Alkoholeinfluss.“
Zur Unfallaufnahme wurde ein Sachverständiger hinzugezogen, der die Spurenlage und Bremswege dokumentierte. Auch eine Drohne kam zum Einsatz, um Luftaufnahmen der Unfallstelle anzufertigen.
Betroffenheit bei der Feuerwehr – aber auch Erleichterung
Innerhalb der Feuerwehr Emlichheim ist die Stimmung gedämpft. Viele Kameradinnen und Kameraden reagierten mit Fassungslosigkeit auf die Nachricht.
„So etwas trifft uns immer doppelt“, sagte stellvertretender Ortsbrandmeister Lars Hagedorn. „Einerseits ist man froh, dass niemand schwer verletzt wurde. Andererseits schmerzt es, wenn ein fast neues Einsatzfahrzeug beschädigt wird – ein Fahrzeug, das wir täglich für den Schutz der Bürger brauchen.“
Die Einsatzbereitschaft der Feuerwehr sei jedoch nicht gefährdet. „Wir können auf unsere anderen Fahrzeuge zurückgreifen und erhalten bei Bedarf Unterstützung aus den Nachbarorten Laar und Hoogstede“, versicherte Hagedorn.
Sicherheitsappell der Polizei
Nach dem Unfall richtet die Polizei einen deutlichen Appell an alle Verkehrsteilnehmer – insbesondere an landwirtschaftliche Fahrzeugführer:
„Große Fahrzeuge wie Traktoren haben oft eingeschränkte Sichtfelder. Beim Überqueren von Straßen sollte immer doppelt geprüft werden, ob sich Fahrzeuge nähern“, so Polizeisprecherin Voss.
„Gerade in ländlichen Gebieten kommt es immer wieder zu schweren Zusammenstößen, die vermeidbar wären.“
Auch die Feuerwehr betont, wie wichtig Aufmerksamkeit und gegenseitige Rücksichtnahme im Straßenverkehr sind – gerade, wenn Einsatzfahrzeuge beteiligt sind.

Fazit: Glück im Unglück
Trotz des hohen Sachschadens und der sichtbaren Verwüstung an der Unfallstelle sprechen alle Beteiligten von „Glück im Unglück“. Wäre der Aufprallwinkel nur leicht anders gewesen, hätte der Unfall ein deutlich schlimmeres Ende nehmen können.
Die Ermittlungen zum genauen Unfallhergang dauern an. In den kommenden Tagen soll das Feuerwehrfahrzeug in eine Werkstatt nach Osnabrück überführt werden, wo Experten die strukturelle Integrität prüfen. Erst dann wird entschieden, ob es repariert oder ersetzt werden muss.
Für die Feuerwehr Emlichheim bleibt dieser Montag ein Tag, den niemand so schnell vergessen wird – ein Tag, der zeigt, wie schnell Routine in Gefahr umschlagen kann, und wie wichtig Zusammenhalt, Professionalität und Glück in solchen Momenten sind.




