Lok entgleist bei Brilon Wald: Übersehenes Stoppsignal fuhrt zu spektakulärem Unfall auf Bahndamm
Dramatischer Zwischenfall in der Nacht zum Sonntag
In der Nacht zum Sonntag kam es in der Nähe von Brilon Wald (Hochsauerlandkreis) zu einem gefährlichen Bahnunfall, der glucklicherweise glimpflich ausging. Eine Guterzug-Lokomotive entgleiste und drohte, eine Böschung hinunter auf eine nahegelegene Bundesstraße zu sturzen.
Wie die Polizei mitteilte, hatte der Lokfuhrer offenbar ein Stoppsignal ubersehen. Dadurch wurde ein automatisches Sicherheitssystem aktiviert, das den Zug absichtlich zum Entgleisen brachte – ein Verfahren, das dazu dient, größeren Schaden und mögliche Kollisionen zu verhindern.

Lokomotive hängt gefährlich uber dem Abgrund
Nach dem Zwischenfall kam die Lokomotive in schräger Position an einer steilen Böschung zum Stillstand. Teile des Zuges ragten dabei gefährlich in Richtung Straße. Sofort wurde die Feuerwehr Brilon alarmiert, um die Lage zu sichern und den Austritt von Betriebsstoffen zu verhindern.
Ein Sprecher der Einsatzkräfte bestätigte, dass Dieselkraftstoff ausgetreten war. Dieser wurde durch die Feuerwehr fachgerecht aufgenommen und entsorgt, um eine Umweltverschmutzung zu verhindern.
„Die Situation war zu Beginn sehr kritisch“, erklärte ein Einsatzleiter. „Wäre die Lok noch ein Stuck weitergerutscht, hätte sie die Straße blockieren oder gar Passanten gefährden können.“
Aufwendige Bergungsarbeiten bis in den Morgen
Die Bergung der tonnenschweren Lokomotive gestaltete sich schwierig. Ein Spezialkran musste angefordert werden, um das Fahrzeug wieder auf das Gleis zu setzen. Die Arbeiten zogen sich uber mehrere Stunden hin und konnten erst am fruhen Sonntagmorgen abgeschlossen werden.
Während der Bergung blieb die angrenzende Bundesstraße vorsorglich gesperrt. Die Feuerwehr, Polizei und Techniker der Deutschen Bahn arbeiteten eng zusammen, um die Sicherheit der Einsatzstelle zu gewährleisten.

menschliches Versagen oder technischer Fehler?
Nach ersten Erkenntnissen der Bundespolizei, die die Ermittlungen ubernommen hat, hat der Lokfuhrer das rote Signal ubersehen. Ob es sich dabei um menschliches Versagen oder ein technisches Problem handelt, ist derzeit noch unklar.
Das automatische Sicherheitssystem, das die Entgleisung auslöste, wird derzeit von Experten uberpruft. Es handelt sich um eine sogenannte „Zwangsentgleisungsvorrichtung“ – ein Sicherheitsmechanismus, der im Notfall den Zug kontrolliert stoppen soll, bevor er in ein gefährliches Streckenabschnitt einfährt.
Ein Sprecher der Polizei erklärte:
„Auch wenn das Verfahren drastisch klingt, verhindert es Schlimmeres – etwa eine Frontalkollision oder einen Unfall im Tunnel.“
Keine Verletzten – Zug transportierte Baugeräte
Zum Zeitpunkt des Unfalls war der Guterzug mit Baugeräten aus dem Elleringhauser Tunnel beladen. Glucklicherweise befand sich nur der Lokfuhrer an Bord, der unverletzt blieb.
Er wurde jedoch vorsorglich medizinisch untersucht und anschließend von der Polizei befragt. Die Bahnstrecke blieb bis zum Abschluss der Bergungsarbeiten gesperrt, der Zugverkehr wurde umgeleitet.

Feuerwehr lobt reibungslosen Einsatz
Die Feuerwehr lobte das koordinierte Vorgehen aller beteiligten Kräfte. Durch das rasche Eingreifen konnte eine Umweltgefahr durch auslaufenden Diesel verhindert und ein mögliches Abrutschen der Lok vermieden werden.
„Das Gelände war schwierig zu erreichen, die Witterung hat uns zusätzlich gefordert“, sagte Einsatzleiter Markus Stein. „Aber dank der guten Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr, Polizei und Bahn konnte Schlimmeres verhindert werden.“
Schreckmoment mit glimpflichem Ausgang
Der Unfall bei Brilon Wald hätte weitaus dramatischere Folgen haben können. Dank der automatischen Sicherungssysteme, des schnellen Eingreifens der Rettungskräfte und einer Portion Gluck kam niemand zu Schaden.
Die Bundespolizei ermittelt nun, wie es zu dem Übersehen des Signals kommen konnte und ob technische Ursachen eine Rolle spielten.
Fur die Anwohner und Verkehrsteilnehmer bleibt der Vorfall ein warnendes Beispiel dafur, wie schnell menschliches Versagen im Bahnbetrieb gefährliche Situationen herbeifuhren kann – und wie wichtig Sicherheitsmechanismen in solchen Momenten sind.




