Drama am Epplesee: Schwere OP bei 13 Grad Hitze – doch der „Ertrunkene“ nur…
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Drama am Epplesee: Schwere OP bei 13 Grad Hitze – doch der „Ertrunkene“ nur…

Kurioser Einsatz am Epplesee: Polizei, Feuerwehr und Rettungshubschrauber rücken aus – „Badeunfall“ entpuppt sich als harmloses Schwimmen bei 13 Grad 🥶

Ein ungewöhnlicher Einsatz sorgte am frühen Sonntagabend in Rheinstetten-Forchheim für Aufsehen. Gegen 17:20 Uhr wurde den Einsatzkräften eine vermeintlich hilflose Person im Epplesee gemeldet. Passanten hatten beobachtet, wie jemand im kalten Wasser trieb und sich offenbar nicht mehr bewegte. Schnell stand der Verdacht eines Badeunfalls im Raum – doch am Ende stellte sich heraus: Alles war ganz anders.

Alarm am Seeufer

Mehrere Spaziergänger, die bei herbstlich kühlen 13 Grad am Epplesee unterwegs waren, bemerkten eine Person im Wasser, die weit draußen schwamm. Nach eigenen Angaben schien der Schwimmer zeitweise regungslos zu treiben. „Zuerst dachten wir, er macht vielleicht eine Pause“, berichtete eine Augenzeugin. „Aber dann bewegte er sich minutenlang gar nicht mehr, und am Ufer lagen Klamotten – da dachten wir sofort, da stimmt was nicht!“

Daraufhin wählten die besorgten Passanten den Notruf. Nur wenige Minuten später rückte ein Großaufgebot von Feuerwehr, DLRG und Rettungsdienst an. Auch ein Rettungshubschrauber wurde alarmiert, um die Suche aus der Luft zu unterstützen.

Großeinsatz am Epplesee

Die Feuerwehr Rheinstetten begann umgehend, das Ufer abzusuchen, während die DLRG-Boote auf den See hinausfuhren. „Wir haben zunächst keine Bewegung im Wasser erkennen können“, erklärte ein Sprecher der Feuerwehr später. „Bei den Temperaturen und der Tageszeit musste man von einem Notfall ausgehen.“

Auch am Ufer herrschte hektische Betriebsamkeit. Polizisten sperrten Bereiche rund um den See ab, Taucher bereiteten sich vor, und der Hubschrauber kreiste über der Wasserfläche. „In solchen Situationen zählt jede Minute“, so der Einsatzleiter. „Wenn tatsächlich jemand untergeht, ist das Zeitfenster für eine erfolgreiche Rettung sehr klein.“

Die überraschende Wende

Nach etwa zwanzig Minuten sichteten die Einsatzkräfte schließlich eine Person im Wasser – lebend und offenbar völlig unversehrt. Mit einem Boot der Feuerwehr wurde der Schwimmer ans Ufer gebracht. Dort stellte sich heraus: Der Mann hatte keinerlei Probleme. Er war freiwillig schwimmen gegangen – trotz der niedrigen Temperaturen.

„Ich wollte einfach den Kopf frei bekommen“, sagte der Schwimmer laut Polizeiangaben. „Das Wasser war kalt, aber ich mache das öfter.“

Die Einsatzkräfte waren zwar erleichtert, aber auch erstaunt. „So etwas erleben wir selten“, kommentierte ein Feuerwehrmann schmunzelnd. „Mit 13 Grad Lufttemperatur und einem noch kälteren See rechnen wir eigentlich nicht mit Badegästen.“

Kälteschock-Gefahr wird unterschätzt

Medizinisch betrachtet ist ein Bad in so kaltem Wasser jedoch nicht ungefährlich. Schon bei Wassertemperaturen unter 15 Grad kann der Körper in kurzer Zeit stark auskühlen. Der sogenannte Kälteschock kann zu Atemnot, Herzrhythmusstörungen oder Bewusstlosigkeit führen.

„Viele unterschätzen die Gefahr“, erklärt ein Sprecher der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG). „Wer bei solchen Bedingungen schwimmt, sollte seinen Körper gut kennen, nicht allein ins Wasser gehen und sich nicht zu weit vom Ufer entfernen.“

Im Fall vom Sonntag hatte der Schwimmer Glück – und offenbar Erfahrung mit kalten Temperaturen. Dennoch betont die Polizei, dass solche Aktionen leicht missverstanden werden können. „Wenn Kleidung am Ufer liegt und eine Person regungslos im Wasser gesehen wird, ist es völlig richtig, Hilfe zu rufen“, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Karlsruhe. „Lieber einmal zu viel alarmieren als einmal zu wenig.“

Einsatzkräfte zeigen Verständnis

Auch wenn sich der Einsatz am Ende als Fehlalarm herausstellte, zeigten die Rettungskräfte Verständnis für die besorgten Melder. „Die Zeugen haben genau richtig gehandelt“, lobte der Feuerwehrsprecher. „Sie haben Verantwortung übernommen und damit vielleicht Schlimmeres verhindert.“

Nach der Aufklärung der Situation wurde der Einsatz gegen 18:15 Uhr beendet. Der Schwimmer verließ das Gelände selbstständig – leicht fröstelnd, aber unverletzt. Der Rettungshubschrauber kehrte ohne Einsatz zur Basis zurück.

Ein kurioses Ende eines kalten Sonntags

Für die Einsatzkräfte war der ungewöhnliche Vorfall am Epplesee ein Beispiel dafür, wie schnell sich eine vermeintliche Tragödie in Wohlgefallen auflösen kann. Dennoch bleibt die Botschaft klar: Baden bei Kälte birgt Risiken.

„Wir sind froh, dass nichts passiert ist“, fasste ein DLRG-Helfer den Abend zusammen. „Aber bitte – wer das Bedürfnis nach Abkühlung hat, sollte das bei solchen Temperaturen lieber in der Badewanne tun.“

So endete der Sonntag in Rheinstetten mit einem Schreckmoment, viel Einsatzbereitschaft – und einem Schwimmer, der einfach nur das kalte Wasser genießen wollte.

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