Tragödie am Flughafen Hongkong: Türkische Fracht-Boeing stürzt nach Kollision ins Meer
Hongkong – In den fruhen Morgenstunden des Montags ereignete sich am internationalen Flughafen von Hongkong ein schwerer Flugzeugunfall mit tödlichem Ausgang. Eine Frachtmaschine vom Typ Boeing 747 einer turkischen Airline sturzte nach der Landung in das nahegelegene Meer – mehrere Menschen kamen ums Leben.
Schleuderkurs nach der Landung
Gegen 3:50 Uhr Ortszeit landete die Frachtmaschine, die aus Dubai kam, auf einer der Hauptlandebahnen des Hongkonger Flughafens. Nach ersten Erkenntnissen geriet das Flugzeug direkt nach dem Aufsetzen ins Schleudern. Augenzeugen berichten von einem lauten Knall und einer anschließenden Explosion. Die Boeing 747 uberquerte das Ende der Landebahn, durchbrach mehrere Sicherheitsbarrieren und sturzte in das angrenzende Kustengewässer.
Der gewaltige Aufprall ließ den Flugzeugrumpf zerbrechen. Das Cockpit blieb jedoch teilweise auf einer Uferböschung uber dem Wasserspiegel hängen, was den Rettungskräften einen schnellen Zugang ermöglichte. Erste Bilder vom Unglucksort zeigen ein zerstörtes Flugzeugwrack, dessen Vorderteil noch aus dem Wasser ragt, während das Heck bereits teilweise untergegangen ist.

Kollision mit Flughafenfahrzeug als mögliche Ursache
Nach ersten Ermittlungen der Behörden wird vermutet, dass es kurz vor dem Aufprall auf der Landebahn zu einer Kollision zwischen dem Flugzeug und einem Bodenfahrzeug des Flughafens gekommen sein könnte. Ein Flughafen-Sicherheitsfahrzeug, das sich möglicherweise noch auf der Landebahn befand, wurde offenbar von der landenden Maschine frontal erfasst.
Das Fahrzeug wurde durch die Wucht des Aufpralls in das Meer geschleudert. Beide Insassen – ein 45-jähriger Fahrer und ein 29-jähriger Flugfeldtechniker – kamen dabei ums Leben. Die Trummer des Fahrzeugs wurden inzwischen von Tauchern geborgen, die Leichen wurden am fruhen Vormittag geborgen und identifiziert.

Crew teilweise gerettet – Todesopfer bestätigt
An Bord der Boeing befanden sich lediglich vier Crewmitglieder. Zwei von ihnen konnten sich mit Hilfe von Rettungsteams aus dem Wrack retten und wurden mit Unterkuhlung und leichten Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert. Fur zwei weitere Crewmitglieder kam jedoch jede Hilfe zu spät. Sie wurden im zerstörten Frachtraum entdeckt, eingeklemmt unter herabgesturzten Containern.
Taucher der Hongkonger Kustenwache arbeiten weiterhin daran, das Wrack vollständig zu sichern und mögliche weitere Opfer zu finden. Der Luftraum rund um den Flughafen wurde zeitweise gesperrt, Dutzende Fluge mussten umgeleitet oder gestrichen werden.
Ermittlungen laufen auf Hochtouren
Sowohl die chinesischen Luftfahrtbehörden als auch Vertreter der turkischen Fluggesellschaft und internationale Experten haben die Untersuchung des Vorfalls aufgenommen. Der Flugdatenschreiber sowie der Cockpit-Voice-Recorder konnten inzwischen geborgen werden und werden derzeit ausgewertet.
Ob es sich um menschliches Versagen, ein technisches Problem oder ein Kommunikationsversagen am Boden handelt, ist aktuell noch unklar. Fest steht: Es handelt sich um einen der schwersten Flugunfälle in der Region seit Jahren.

Internationale Anteilnahme
Der turkische Präsident sowie Vertreter der Regierung äußerten ihr Beileid gegenuber den Angehörigen der Opfer. Auch aus Dubai, dem Abflughafen der Maschine, wurden Trauerbekundungen ausgesprochen. In Hongkong selbst herrscht Schock uber die tragischen Ereignisse.
Die Fluggesellschaft hat angekundigt, eng mit den Behörden zusammenzuarbeiten und eine interne Untersuchung einzuleiten. Bis auf Weiteres bleiben die Fluge der betroffenen Maschinenserie ausgesetzt.




