Mut und Haltung: Karoline Preisler – Die Frau, die sich dem Hass entgegenstellt
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Mut und Haltung: Karoline Preisler – Die Frau, die sich dem Hass entgegenstellt

Seit zwei Jahren steht sie dort, wo andere längst umkehren wurden: mitten unter Demonstranten, die ihren Hass auf Israel offen zur Schau stellen. Karoline Preisler, 54 Jahre alt und Mitglied der FDP, gilt inzwischen als „mutigste Politikerin Berlins“ – weil sie sich dem Antisemitismus auf Deutschlands Straßen unerschrocken entgegenstellt.

Mit selbst gebastelten Plakaten, auf denen sie an die Opfer des Hamas-Terrors erinnert, stellt sie sich regelmäßig vor Gruppen von Israel-Hassern. Ihre Botschaft ist klar und kompromisslos: „Antisemitismus hat bei uns nichts zu suchen.“ Dabei ist Preisler selbst weder Judin noch Israelin. Sie sieht ihr Engagement als moralische Pflicht: „Wenn diese Menschen, die unsere Straßen so beherrschen, keine Widerrede erfahren, glauben sie, dass sie die Mehrheit sind – oder dass sie uns eingeschuchtert haben.“


Diese Überzeugung treibt sie an, trotz aller Risiken. Hunderte Demonstrationen hat sie in den vergangenen zwei Jahren besucht. Fast jedes Mal erlebt sie Anfeindungen, Beleidigungen, körperliche Angriffe. „Ich wurde bespuckt, beworfen, an der Schulter verletzt, mir wurde auf die Hände geschlagen“, berichtet sie. Doch aufgeben kommt fur sie nicht infrage. „Wenn wir schweigen, uberlassen wir den öffentlichen Raum dem Hass“, sagt Preisler.

Ihr Mut macht sie zu einer Symbolfigur fur Zivilcourage in einer Zeit, in der antisemitische Parolen und Drohgebärden auf deutschen Straßen wieder zunehmen. Während viele Politiker sich mit Worten solidarisieren, zeigt Preisler Haltung mit Taten – allein, oft ohne Begleitschutz, nur mit einem Plakat in der Hand.

Dass sie fur ihren Einsatz immer wieder angefeindet wird, schreckt sie nicht ab. Im Gegenteil: „Ich weiß, dass ich damit viele Menschen erreiche, die sich ohnmächtig fuhlen. Sie sehen, dass man etwas tun kann, auch als Einzelne.“

Kritik kommt trotzdem – manche werfen ihr Provokation vor, andere nennen ihr Handeln naiv. Doch Preisler bleibt standhaft. „Es geht nicht darum, beliebt zu sein“, sagt sie ruhig. „Es geht darum, Grenzen zu ziehen – moralisch und gesellschaftlich. Antisemitismus darf niemals normal werden.“

Am vergangenen Montag wurden die letzten lebenden Geiseln der Hamas freigelassen – ein Hoffnungsschimmer im Nahostkonflikt. Doch fur Preisler ist das Engagement damit nicht beendet. „Ich furchte, das Thema Antisemitismus ist nicht erledigt. Das Problem Hamas ist nicht weg, nur weil es einen Friedensvertrag gibt.“


Ihr Einsatz zeigt: Kampf gegen Hass beginnt nicht in Parlamenten, sondern auf den Straßen, im direkten Widerspruch gegen Intoleranz und Gewalt. Karoline Preisler ist dafur zum Gesicht einer unbequemen, aber notwendigen Bewegung geworden – einer Bewegung, die daran erinnert, dass Zivilcourage keine Option, sondern Verantwortung ist.

„Ich werde weitermachen“, sagt sie. Und in diesen wenigen Worten liegt der ganze Mut einer Frau, die nicht bereit ist, Hass das letzte Wort zu uberlassen.

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