🚨 Großbrand in Sinsheim-Weiler: Zwei Lagerhallen zerstört – Wohngebäude schwer betroffen
Großbrand in Sinsheim-Weiler: Zwei Scheunen vollständig niedergebrannt – Flammen bedrohten Wohnhäuser 🔥
SINSHEIM-WEILER (Rhein-Neckar-Kreis) – Ein verheerender Brand hat am Freitagnachmittag für einen Großeinsatz der Feuerwehr gesorgt. In der Schafgasse gerieten zwei Scheunen, in denen sich unter anderem eine Werkstatt und diverse Gerätschaften befanden, in Vollbrand. Die meterhohen Flammen und die dichten Rauchwolken waren schon aus weiter Entfernung sichtbar und alarmierten zahlreiche Anwohner.
Feuer greift beinahe auf Wohnhäuser über
Nach Angaben der Feuerwehr Sinsheim breitete sich das Feuer mit enormer Geschwindigkeit aus. Die beiden angrenzenden Wohngebäude standen kurzzeitig in akuter Gefahr, von den Flammen erfasst zu werden. Nur durch den schnellen und koordinierten Einsatz von über 70 Einsatzkräften aus mehreren Abteilungen der Freiwilligen Feuerwehr Sinsheim konnte Schlimmeres verhindert werden.
Einsatzleiter Michael Heß, Kommandant der Feuerwehr Sinsheim-Weiler, schilderte die dramatische Lage vor Ort:
„Als wir eintrafen, standen beide Scheunen bereits in Vollbrand. Es bestand unmittelbare Gefahr für die angrenzenden Wohnhäuser. Wir haben sofort Riegelstellungen aufgebaut, um eine Ausbreitung zu verhindern.“
Durch den intensiven Löscheinsatz konnten die Flammen schließlich unter Kontrolle gebracht werden. Menschen kamen glücklicherweise nicht zu Schaden, doch der Sachschaden ist erheblich.
Große Rauchwolke über der Stadt
Die Rauchsäule war kilometerweit über Sinsheim und die umliegenden Ortschaften hinweg sichtbar. Polizei und Feuerwehr riefen die Bevölkerung über Warn-Apps dazu auf, Fenster und Türen geschlossen zu halten und Lüftungsanlagen auszuschalten, um eine Rauchvergiftung zu vermeiden.
Mehrere Anwohner berichteten von einem lauten Knall kurz vor dem Ausbruch der Flammen. Ob dieser mit der Entstehung des Brandes in Zusammenhang steht, ist bislang unklar.
Gasflasche und Photovoltaikanlage bereiten Sorge
Besonders heikel wurde die Situation, als Einsatzkräfte erfuhren, dass hinter den Scheunen ein Gastank gelagert war. Dieser drohte zeitweise, von den Flammen erfasst zu werden. Nur durch schnelles Handeln konnte verhindert werden, dass der Tank explodierte.
„Wir haben den Bereich sofort mit Wasser gekühlt und eine Sicherheitszone eingerichtet“, erklärte Kommandant Heß. „Zum Glück ist das Feuer nicht bis zum Gastank vorgedrungen.“
Auch die auf den Dächern der Scheunen installierte Photovoltaikanlage erschwerte die Löscharbeiten erheblich. Unter den Solarpanelen bildeten sich immer wieder Glutnester, die zunächst schwer erreichbar waren. Teile der Anlage mussten schließlich abmontiert werden, um das Feuer vollständig löschen zu können.
Werkstatt und Fahrzeuge vollständig zerstört
In einer der Scheunen befand sich eine Hobbywerkstatt, in der verschiedene Maschinen, Werkzeuge und Materialien gelagert waren. Ein Transporter, der dort abgestellt war, brannte völlig aus. „Von dem Fahrzeug ist kaum mehr etwas übrig“, sagte Heß. Auch mehrere Geräte und Werkzeuge seien vollständig zerstört worden.
Die zweite Scheune diente vor allem als Lagerfläche für Holz, Gartenmaterialien und private Gegenstände. Die Hitzeentwicklung war so stark, dass selbst Metallteile schmolzen.
THW und Polizei unterstützen Löscharbeiten
Das Technische Hilfswerk (THW) rückte mit einem Bagger an, um verkohlte Trümmer zu beseitigen und Nachlöscharbeiten zu ermöglichen. Dadurch konnten Glutnester gezielt aufgebrochen und abgelöscht werden.
Während des Einsatzes musste die Ortsdurchfahrt von Weiler voll gesperrt werden, da mehrere Hydranten an der Hauptstraße genutzt wurden. Auch der öffentliche Nahverkehr war zeitweise beeinträchtigt.
Brandursache noch unklar – Kriminalpolizei ermittelt
Wie es zu dem Brand kam, ist derzeit Gegenstand der Ermittlungen. Die Kriminalpolizei Heidelberg hat die Untersuchungen aufgenommen. Ein technischer Defekt, etwa in der Werkstatt oder an der elektrischen Anlage, wird nicht ausgeschlossen. Brandstiftung kann laut ersten Erkenntnissen derzeit weder bestätigt noch ausgeschlossen werden.
„Wir führen derzeit eine Spurensicherung durch und befragen Anwohner. Hinweise auf eine vorsätzliche Tat gibt es bislang nicht, aber wir schließen keine Möglichkeit aus“, teilte eine Polizeisprecherin mit.
Einsatz bis in die Abendstunden
Die Nachlöscharbeiten dauerten bis in die späten Abendstunden an. Auch Stunden nach dem eigentlichen Brand stiegen noch Rauchschwaden aus den Trümmern auf. Immer wieder mussten Feuerwehrleute nachlöschen, um ein Wiederaufflammen zu verhindern.
Die betroffenen Eigentümer, die zum Zeitpunkt des Brandes nicht vor Ort waren, wurden von der Feuerwehr und einem Kriseninterventionsteam betreut. Sie stehen laut Augenzeugen unter Schock.
„Wir haben alles verloren, was wir über Jahre aufgebaut haben“, sagte einer der Besitzer mit tränenerstickter Stimme.
Enormer Schaden, aber großes Glück im Unglück
Nach ersten Schätzungen beläuft sich der Sachschaden auf mehrere hunderttausend Euro. Besonders tragisch: In den Scheunen befanden sich zahlreiche Erinnerungsstücke und handgefertigte Arbeiten. Dennoch sind sich Feuerwehr und Polizei einig – es hätte deutlich schlimmer enden können, wäre das Feuer auf die Wohnhäuser übergesprungen oder der Gastank in Brand geraten.
Am Samstagvormittag sollen Brandermittler und Sachverständige die Ruinen der Scheunen untersuchen, um Hinweise auf den Auslöser zu finden.
Sinsheim-Weiler steht unter dem Eindruck des Großbrandes – doch auch inmitten der Verwüstung war spürbar, wie groß der Zusammenhalt in der Gemeinde ist. Zahlreiche Nachbarn boten den Betroffenen spontan Hilfe und Unterkunft an.
„Das Wichtigste ist, dass niemand verletzt wurde“, fasste Kommandant Heß am Ende des Einsatzes zusammen.
„Alles andere kann man wieder aufbauen – Leben nicht.“




