Auf einer erschreckenden Tonaufnahme sind die Schreie der Menschen zu hören, als eine mutmaßliche russische Drohne in eine Kirche stürzt und am Stadtrand von Dresden verbrennt. Mindestens drei Menschen werden dabei verletzt.
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Auf einer erschreckenden Tonaufnahme sind die Schreie der Menschen zu hören, als eine mutmaßliche russische Drohne in eine Kirche stürzt und am Stadtrand von Dresden verbrennt. Mindestens drei Menschen werden dabei verletzt.

Dresden: Mutmaßliche russische Drohne sturzt auf Kirche – drei Verletzte

Erschutternde Tonaufnahmen dokumentieren Panik und Schreie

Dresden. – Entsetzen in Sachsen: Am späten Mittwochabend ist eine mutmaßlich russische Drohne am Stadtrand von Dresden abgesturzt und in der Nähe einer Kirche in Brand geraten. Auf einer Tonaufnahme, die inzwischen im Internet kursiert, sind die Schreie entsetzter Menschen zu hören, als das Flugobjekt in das Gebäude einschlägt und Flammen auflodern.

Nach Angaben der Polizei wurden mindestens drei Menschen verletzt, einer davon schwer. Der Vorfall ereignete sich gegen 22:40 Uhr im Stadtteil Weißig, rund acht Kilometer östlich des Dresdner Zentrums.


Einschlag mitten in der Nacht

Zeugen berichteten von einem „dumpfen Knall“ und anschließendem Feuerball. „Ich war gerade im Garten, als plötzlich ein lautes Zischen und dann ein greller Blitz kam“, erzählt Katrin S. (46), eine Anwohnerin. „Dann habe ich Schreie gehört – es war unheimlich.“

Die Feuerwehr ruckte mit einem Großaufgebot an. Nach ersten Erkenntnissen schlug das Flugobjekt direkt in das Dach der evangelischen Kirche St. Markus ein. Das Gebäude fing sofort Feuer.

Dank des schnellen Eingreifens der Einsatzkräfte konnte der Brand nach etwa einer Stunde unter Kontrolle gebracht werden. Dennoch wurde das Kirchenschiff stark beschädigt, der Glockenturm teilweise zerstört.


Drei Verletzte – darunter ein Feuerwehrmann

Nach Angaben der Stadt Dresden wurden drei Personen verletzt, darunter ein Feuerwehrmann, der beim Löschen Rauchvergiftungen erlitt. Zwei Anwohner mussten mit Schnittverletzungen und Schock in ein Krankenhaus gebracht werden.

Ein Sprecher der Feuerwehr sagte:

„Wir hatten großes Gluck, dass die Kirche zu diesem Zeitpunkt leer war. Wäre das während eines Gottesdienstes passiert, hätten wir viele Tote beklagen mussen.“


Herkunft der Drohne unklar – Militär ermittelt

Die Polizei hat das Gebiet weiträumig abgesperrt. Spezialisten der Bundeswehr und des Bundesamts fur Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) wurden hinzugezogen, um Trummerteile zu untersuchen.

Nach ersten Einschätzungen könnte es sich um eine russische Aufklärungsdrohne älteren Typs handeln, die möglicherweise vom Kurs abgekommen ist. Die Ermittler prufen, ob das Fluggerät aus Osteuropa uber Polen in den deutschen Luftraum gelangte.

Das Bundesverteidigungsministerium bestätigte am Donnerstagmorgen, dass „eine technische Analyse“ läuft, wollte jedoch keine Details nennen. Man stehe in engem Kontakt mit der NATO und den Luftverteidigungskräften.


Bundesregierung reagiert mit Besorgnis

Die Bundesregierung zeigte sich alarmiert. Regierungssprecher Steffen Hebestreit erklärte in Berlin:

„Sollte sich bestätigen, dass es sich um ein ausländisches militärisches Flugobjekt handelt, wäre das ein äußerst ernstzunehmender Vorfall.“

Außenministerin Annalena Baerbock (Grune) kundigte an, Russland uber diplomatische Kanäle zur Stellungnahme aufzufordern. „Wir dulden keine Verletzung deutschen Luftraums – egal durch wen“, sagte sie.


Luftwaffe prufte Einsatz – keine Abfangmaßnahmen

Wie die Luftwaffe mitteilte, war in der Nacht kurzzeitig ein Alarmstart von Eurofightern in Schleswig-Holstein vorbereitet worden. Das Flugobjekt sei jedoch zu spät erkannt worden, da es mit geringer Geschwindigkeit und niedriger Flughöhe flog.

„Radarstationen haben erst wenige Minuten vor dem Einschlag ein Signal registriert“, sagte ein Sprecher des Luftlagezentrums in Kalkar. „Ein Abfangen war in dieser kurzen Zeit nicht mehr möglich.“


Bewohner berichten von Angst und Verunsicherung

Im Stadtteil Weißig herrscht am Morgen nach dem Vorfall Fassungslosigkeit. Viele Anwohner filmten die brennende Kirche mit ihren Handys. Auf einer Tonaufnahme, die der Sächsischen Zeitung vorliegt, sind deutlich Angstschreie, das Zischen und der Einschlag zu hören – begleitet von der Stimme einer Frau, die ruft: „Da ist was vom Himmel gefallen!“

Die Polizei bittet jedoch darum, solche Aufnahmen nicht im Internet zu verbreiten, um die Privatsphäre der Betroffenen zu schutzen und Spekulationen zu vermeiden.


Kirchengemeinde tief betroffen

Pfarrer Matthias Reichelt von der St.-Markus-Gemeinde zeigte sich sichtlich erschuttert:

„Das Gebäude ist zerstört, aber viel schlimmer ist der Schock in unserer Gemeinde. Wir danken Gott, dass niemand in der Kirche war. Jetzt geht es darum, Trost zu spenden.“

Fur Freitagabend ist ein Gedenkgottesdienst im Freien geplant. Viele Einwohner wollen dort Kerzen entzunden.


Militärexperten warnen vor neuer Eskalationsgefahr

Militärexperten sehen in dem Vorfall ein mögliches Warnsignal. Der Sicherheitsexperte Carlo Masala von der Universität der Bundeswehr Munchen sagte im ZDF:

„Wenn sich bestätigt, dass ein russisches Gerät deutschen Luftraum verletzt hat, ist das ein Bruch internationaler Sicherheitsabkommen. Auch unbeabsichtigt kann so etwas gefährlich eskalieren.“

Er erinnerte daran, dass in den letzten Monaten mehrfach Drohnen aus unbekannter Herkunft uber Polen, Rumänien und den baltischen Staaten entdeckt wurden.


Ein Land zwischen Schock und Fragen

Während die Ermittlungen weiterlaufen, bleiben viele Fragen offen: Wie konnte ein fremdes Flugobjekt unbemerkt so weit nach Deutschland gelangen? Und war es wirklich ein Unfall – oder ein gezieltes Signal?

Am Donnerstagabend lodern noch immer kleine Flammen in den Trummern des Kirchturms. Zwischen verkohlten Balken hängt ein halb verbranntes Kreuz.

Eine ältere Frau stellt leise eine Kerze auf den Boden und sagt:

„Man denkt, so etwas passiert nur im Krieg. Aber der Krieg ist näher, als wir glauben.“

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