Ryanair kurzt Angebot in Deutschland erneut: 800.000 Sitzplätze gestrichen – Fluggäste betroffen
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Ryanair kurzt Angebot in Deutschland erneut: 800.000 Sitzplätze gestrichen – Fluggäste betroffen

Die irische Billigfluggesellschaft Ryanair hat angekundigt, im Winterflugplan 2025/2026 rund 800.000 Sitzplätze in Deutschland zu streichen. Betroffen sind 24 Strecken an neun deutschen Flughäfen, darunter große Drehkreuze wie Berlin-Brandenburg, Köln/Bonn, Hamburg und Nurnberg.

Grund fur die drastische Kurzung sei laut Ryanair die „wirtschaftlich untragbare Kostenstruktur“ in Deutschland. Konkret kritisiert das Unternehmen die hohe Luftverkehrssteuer, steigende Flughafengebuhren sowie die teure Flugsicherung.

„Deutschland hat sich durch seine Steuerpolitik und uberhöhten Gebuhren selbst aus dem Markt gepreist“, erklärte Ryanair-CEO Michael O’Leary in einem scharfen Statement. Während andere Länder wie Spanien oder Italien Maßnahmen zur Stärkung des Luftverkehrs ergreifen, werde in Deutschland der Markt „kaputtreguliert“.

Welche Flughäfen sind betroffen?

Laut Ryanair sind insbesondere kleinere Flughäfen gefährdet. Dortmund, Dresden und Leipzig könnten sogar vollständig aus dem Ryanair-Streckennetz verschwinden. In Städten wie Memmingen oder Karlsruhe/Baden-Baden wird es ebenfalls zu spurbaren Einschränkungen kommen.

Die Entscheidung sorgt fur Verunsicherung unter Passagieren und regionalen Verantwortlichen. Der Flughafen Leipzig/Halle zeigte sich „uberrascht und enttäuscht“ und kundigte Gespräche mit Ryanair und anderen Airlines an, um Ersatzverbindungen zu schaffen.

Folgen fur Passagiere und Konkurrenz

Die Streichung von Sitzplätzen trifft vor allem Pendler, Touristen und Geschäftsreisende, die auf gunstige Direktverbindungen angewiesen sind. Insbesondere in Ostdeutschland wird befurchtet, dass die Erreichbarkeit durch die Maßnahme deutlich leidet.

Branchenexperten sehen auch Auswirkungen auf die Konkurrenz. „Andere Billigflieger wie Wizz Air oder EasyJet könnten versuchen, Marktanteile zu ubernehmen – aber auch sie kämpfen mit steigenden Kosten“, sagt Luftfahrtexperte Prof. Thomas Muller von der Universität Frankfurt.

Politik unter Druck

Die Bundesregierung gerät nun zunehmend unter Druck, die Wettbewerbsfähigkeit des Luftverkehrsstandorts Deutschland zu sichern. Vertreter aus der CDU und FDP fordern eine Abschaffung oder Absenkung der Luftverkehrssteuer, während Umweltschutzer betonen, dass „der Ruckgang klimaschädlicher Kurzstreckenfluge ein begrußenswerter Nebeneffekt“ sei.

Ryanair hingegen setzt auf Expansion in anderen Ländern. Allein in Spanien sollen uber 1 Million zusätzliche Sitzplätze bereitgestellt werden – dort hat die Regierung erst kurzlich Flughafengebuhren gesenkt.

Ausblick

Ob Ryanair langfristig in Deutschland weiter kurzt oder sich ganz zuruckzieht, hängt nach Einschätzung vieler Experten von politischen Signalen und wirtschaftlicher Entwicklung ab. Fur Fluggäste gilt: Wer im Winter von einem Ryanair-Flughafen starten möchte, sollte die Buchungslage genau prufen – denn der Billigflug könnte bald Geschichte sein.

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